Numerische Implantatanalyse

Im Rahmen verschiedener Forschungsvorhaben wurden Implantate numerisch untersucht. Dabei wird zuerst das aktuell eingesetzte Implantat bspw. einer Hüftprothese bezogen auf den spezifischen Anwendungsfall analysiert. Je nach Anwendungsfall wird die Mehrkörpersimulation oder eine Vereinfachung für die Bestimmung der Belastungen genutzt. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben eine Vorhersage der Spannungen innerhalb des Implantates zu treffen und bei Bedarf eine Optimierung durchzuführen. Außerdem besteht die Möglichkeit die aufkommenden Eigenspannungen durch den umformtechnischen Herstellungsprozess des Implantates zu bestimmen und bei weiteren Berechnungen zu berücksichtigen. Dafür kann vorab auch die Prozesskette zur Herstellung der Implantate angepasst werden.

Veröffentlichung

In den letzten Jahren ist die Implantation der Hüftprothesen ein Routineverfahren geworden. Trotz der langjährigen Erfahrung und den guten klinischen Ergebnissen, treten verschiedene Komplikationen auf, die einen negativen Einfluss auf die Lebensdauer der Prothese haben. Vor allem stellen die Lockerung der Hüftpfannenprothese sowie die Prothesenmigration aufgrund des beanspruchungsadaptiven Knochenumbaus nach wie vor ein großes Problem dar. Patientenindividuelle Prothesen bieten eine mögliche Lösung für dieses Problem. Einzelne individualisierte Hüftpfannen werden jedoch bislang nur für die Behandlung von massiven Deformitäten oder Tumoren eingesetzt. Ziel dieser Studie ist ein innovatives Konzept für die Herstellung von patientenspezifischen Hüftprothesen aus Titanblechen zu entwickeln, um eine schnelle Anpassung für die breite Masse der Patienten zu ermöglichen.

„Design and manufacturing of a human standardised hip cup out of titanium“

B. A. Behrens, S. B. Escobar, H. Niemeier, M. Vucetic, A. Bouguecha, K. Lucas, I. Nolte, P. Wefstaedt, M. Lerch, C. Stukenborg-Colsman, A. Almohallami (2016); Materialwissenschaft und Werkstofftechnik, Volume: 47, Nummer: 7, S. 608 – 622.