Hochentropielegierungen: Zwischen Chaos und Ordnung

Eine neue Werkstoffklasse ohne Hauptelemente und mit grenzenlosen Kombinationsmöglichkeiten erforscht das Institut für Werkstoffkunde (IW).

Die sogenannten Hochentropielegierungen sind Metalle mit fünf oder mehr Elementen in nahezu gleicher Konzentration. Hierdurch gibt nicht ein einzelnes Element die Ordnung in dem Werkstoff und die resultierenden Eigenschaften vor, sondern die Vielzahl von Elementen mit einer zufälligen Besetzung der Gitterplätze. Untersuchungen des IW in diesem Bereich konnten trotz des vermeintlichen Chaos eine Form der Ordnung nachweisen, die sich zwischen der klassischen Ordnung in konventionellen Legierungen und einer chaotischen Verteilung der Elemente bewegt.

Das neue Konzept des Legierungsdesigns eröffnet einen riesigen Bereich an Kombinationsmöglichkeiten mit erheblichem technologischen Potenzial. Es zeigen sich ungewöhnliche Phänomene in der Mikrostruktur und den mechanischen Eigenschaften, die in konventionellen Legierungen nicht erreicht werden können.