Erzeugung von Bereichen mit reduzierter Festigkeit an formgehärteten Bauteilen mittels einer Temperierungsstation
E-Mail: | blechumformung@ifum.uni-hannover.de |
Year: | 2018 |
Funding: | Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 313453754 |
Beschreibung: Das wesentliche Forschungsziel ist die gezielte Einstellung von lokal variierenden mechanischen Eigenschaften an formgehärteten Bauteilen mittels einer dem Ofenprozess nachgeschalteten Temperierungsstation. Mittels dieser werden Teilbereiche der Platine gezielt heruntergekühlt werden, sodass diffusionsgesteuerte Prozesse bei der Gefügeevolution einsetzen und sich nach der gleichförmigen Abkühlung im Formhärteprozess lokal bainitische Bereiche mit verringerter Festigkeit ausbilden. Nach der Übergabe der vollständig in einem Ofenprozess austenitisierten Platine in die Temperierungsstation werden die Bereiche, die eine reduzierte Festigkeit aufweisen sollen, mittels Spraykühlung auf ein Temperaturniveau unterhalb Ac1 abgekühlt, sodass anschließend Diffusionsvorgänge zur bevorzugten Bildung von bainitischen anstelle von martensitischen Gefüge ablaufen. Zeitgleich werden in der Temperierungsstation die Bereiche, die später eine hohe Festigkeit aufweisen sollen, mittels beheizter Kontaktplatten auf einer Temperatur oberhalb der Ac3-Temperatur gehalten, sodass eine spätere Festigkeitssteigerung im gekühlten Umformwerkzeug durch die martenitische Umwandlung realisiert werden kann. Darüber hinaus soll die praxistaugliche Einsatzfähigkeit dieser Temperierungsstation für die lokale Aufrechterhaltung des austenitisierten Zustands der Platinen nachgewiesen werden. Formgehärtete Bauteile, die Bereiche mit reduzierter Festigkeit aufweisen, können die Fügbarkeit verbessern und den anschließenden Beschnittprozess erleichtern. Zur Herstellung dieser formgehärteten Bauteile wird die Temperierungseinheit als Zwischenstufe nach der Platinenerwärmung im Ofenprozess und vor der Warmumformung in den Herstellungsprozess integriert.